Waren bislang körperliche Beeinträchtigungen, wie beispielsweise eine Schädigung des Knochenapparates oder der Muskulatur, oder Herz-und Kreislauferkrankungen häufige Ursachen für das vorzeitige Ausscheiden aus dem Berufsleben, schieben sich in der Zwischenzeit die psychischen Erkrankungen an die Spitze, wie die Statistik Berufsunfähigkeit der Deutschen Rentenversicherung (Stand 2009) aufzeigt. Demnach müssen fast 24 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen.
Häufigste Ursachen für eine Berufsunfähigkeit
Mit rund 38 Prozent belegen die psychischen Erkrankungen als Ursache mit Abstand den ersten Platz, wobei die Verteilung nach alten und neuen Bundesländern ziemlich gleichmäßig ist. Bei der Auswertung der Zahlen zur Häufigkeit der Berufsunfähigkeit nach Ursachen in der Statistik der Deutschen Rentenversicherung (Stand 2009) fällt allerdings auf, dass Frauen häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen sind als Männer.
Erkrankungen des Skeletts, der Muskeln oder des Bindegewebes nehmen mit 15,3 Prozent der Fälle den zweiten Rang ein, gefolgt von Krebserkrankungen oder Tumoren, die zu 13,7 Prozent Ursachen für eine Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung sind. Erfreulich ist, dass die Herz- und Kreislauferkrankungen auf dem Rückzug sind, denn sie belegen mit 10,1 Prozent nur noch den vierten Platz.
Diese Auswertung der Ursachen für eine Berufsunfähigkeit in einer Statistik ist naturgemäß sehr grob, da sie alle Berufs- und Altersgruppen umfasst. Selbstverständlich werden Dachdecker mehr von Unfällen oder Körperverletzungen bedroht als Manager, die eher dem Risiko einer stressbedingten psychosomatischen Erkrankung ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite steigt mit dem Alter auch die Wahrscheinlichkeit von Verschleißerscheinungen des Knochenapparates oder spezifischer Krebsarten.
Erwerbsminderungsrente reicht nicht aus
Die Deutsche Rentenversicherung meldet für das Jahr 2010 über 1,5 Millionen Neuanträge auf Rente wegen Erwerbsminderung mit einem durchschnittlichen Zugangsalter von fast 51 Jahren. Im Rentenbestand am 31.12.2010 befanden sich fast 1,6 Millionen Erwerbsminderungsrenten, davon nur reichlich 100.000 Renten wegen teilweiser Erwerbsminderung. Diese ehemalige gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente beträgt nur noch 50 % der vollen Erwerbsminderungsrente, für die im Jahr 2011 für Männer in den alten Bundesländern durchschnittlich 653 Euro monatlich (Quelle: Deutsche Rentenversicherung 2012) gezahlt wurden.
Schon anhand dieser Zahlen lässt sich ermessen, dass das Risiko einer dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigung privat abgesichert werden sollte. Im Internet lassen sich bequem zur Berufsunfähigkeitsversicherung Informationen finden und eine passende Versicherung günstig abschließen. Diese Absicherung stellt auf den zuletzt ausgeübten Beruf und das tatsächlich erzielte Einkommen ab und schließt somit die gravierende Versorgungslücke, die schon die geringe Zahl der genehmigten Renten wegen teilweiser Erwerbsminderung aufzeigt.
Wie die Häufigkeit der Berufsunfähigkeit in der Statistik belegt, können alle Alters- und Berufsgruppen betroffen sein. Der Anstieg der Anzahl der psychischen Erkrankungen ist dabei nicht zuletzt auf die immer größere Stressbelastung im Arbeitsleben zurückzuführen, so dass schon von einer Volkskrankheit die Rede ist. Glücklicherweise können viele Erkrankte wieder in das Berufsleben einsteigen, die durchschnittliche Rentenbezugsdauer für BU- und EU-Renten pegelt sich bei unter fünf Jahren ein.
Grundsätzlich gilt, je spezieller ein Beruf ist, desto sinnvoller ist eine gute Absicherung. Zur Berufsunfähigkeitsversicherung kann man sich online Informationen einholen und diese auch berechnen. Dabei spielen das Alter, der Beruf, die gewünschte Höhe und die Leistungsdauer, aber auch der persönliche Gesundheitszustand wichtige Rollen.