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Private Pflegeversicherung im Test

Viele Menschen glauben, durch die gesetzliche Pflegeversicherung im Ernstfall gut abgesichert zu sein. Was im Einzelnen von dieser Versicherung, die Teil der Sozialversicherung ist, abgedeckt wird, wissen die meisten nicht. Ebenso wenig bekannt ist, was eine private Pflegeversicherung im Test leisten kann und welche Unterschiede einerseits zwischen der gesetzlichen und der privaten Pflegeversicherung und andererseits zwischen den einzelnen privaten Pflegeversicherungen bestehen.

Merkmale der gesetzlichen Pflegeversicherung

Die Pflegestufe, die dem Pflegebedürftigen zugesprochen wurde, entscheidet über die Höhe der Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Ein weiterer Faktor ist die Unterscheidung von Pflegeheimen, professionellem Pflegepersonal oder pflegenden Angehörigen. Die Einordnung entscheidet über den Betrag, den der Pflegebedürftige als monatlichen Zuschuss erhält.

Pflegende Angehörige erhalten ein Pflegegeld. Sind Pflegedienste mit der Übernahme der Pflege im häuslichen Umfeld betraut worden, so werden diese als Sachleistung übernommen, Bei der Unterbringung in Heimen werden Zuschüsse für Betreuung und Pflege gewährt, nicht aber für Verpflegung und Unterkunft. Bei teilstationärer Versorgung, die nach Tages- oder Nachtpflege unterschieden wird, entsprechen die Leistungen der jeweiligen Pflegestufe. Demente Pflegebedürftige können – wenn ein entsprechendes medizinisches Gutachten vorliegt – einen zusätzlichen jährlichen Betreuungszuschuss bekommen. Auch eine Ersatzkraft, die für den Pflegenden einspringt, wenn dieser wegen Urlaubs oder krankheitsbedingt fehlt, wird von der Pflegekasse bis zu einer gewissen Höhe bezuschusst. Diese „Verhinderungspflege“ wird je nachdem, ob die Ersatzkraft eine Fachkraft oder ein pflegender Angehöriger ist, in unterschiedlicher Höhe bezuschusst.

Weitere Zuschüsse gibt es zum Beispiel für Hilfsmittel zur Bewältigung des Alltags. Das können etwa Spezialbetten oder medizinische Apparate sein. Jedoch muss jeder Pflegebedürftige dabei bis zu 25 Euro vom Pflegebedürftigen zuzahlen. Umbauten in der Wohnung, die durch Behinderungen oder andere körperliche Beeinträchtigungen erforderlich werden, werden ebenfalls bezuschusst. Bis zu vier Wochen im Jahr bezahlt die Pflegekasse den Aufenthalt in einer stationären Einrichtung zur Kurzzeitpflege.

Die Pflegestufen entscheiden über die Höhe der Leistungen. Pflegestufe 0 betrifft Pflegebedürftige mit geistigen Einschränkungen ohne körperliche Beschwernisse. Meist handelt es sich hier um Demenzkranke. Für die Pflegestufen I, II und III gibt es festgelegte Charakteristika, die die Häufigkeit und Dauer der Pflege sowie die Gesamtdauer der Grundpflege pro Tag betreffen. Unter Grundpflege versteht man die Hilfe bei Aufgaben wie Körperpflege, Ankleiden oder Essen. Pflegestufe 1 umfasst eine Grundpflege von mindestens jeweils 45 Minuten Dauer mit einer täglichen Gesamtdauer von 90 Minuten. Stufe II sieht dreimal am Tag mindestens 2 Stunden und eine tägliche Gesamtdauer von 3 Stunden vor. Eine Grundpflege rund um die Uhr – mindestens 4 und höchstens 5 Stunden täglich – wird als Pflegestufe III eingeordnet. Als Härtefall werden sechs Stunden Grundpflege täglich angesehen, wovon 3 Stunden nachts erforderlich sein müssen. Ebenso ein Härtefall ist die Notwendigkeit von mehreren Pflegekräften für die. Alle Pflegestufen sehen neben der Grundpflege mehrmals in der Woche Hilfe bei der Hausarbeit vor.

Private Pflegeversicherung im Test

Lücken in der gesetzlichen Pflegeversicherung können durch eine private Pflegevorsorge abgemildert werden. Voraussetzung ist, dass das passende Vorsorge-Modell ausgewählt wird. Ein private Pflegeversicherung Test sollte die Unterschiede der Versicherer sorgfältig vergleichen. Es stehen im Wesentlichen drei Modelle der Versicherung zur Verfügung: Pflegekostenversicherung, Pflegetagegeld und Pflegerente.

Die Pflegekostenversicherung ist an den Kosten der Pflege ausgerichtet. Dabei wird jeden Monat ein bestimmter Betrag erstattet, meistens unter Vorlage der Abrechnung für die tatsächlich angefallenen Pflegekosten. Weil es für pflegende Angehörige kaum möglich ist, die erforderlichen Unterlagen zu führen, kommt die Pflegekostenversicherung in der Realität meist nur für Aufwendungen von Pflegediensten oder Pflegeheimen auf. Höhere Beiträge des Versicherten beeinflussen die Leistung der Pflegekostenversicherung nicht, da diese sich an den anfallenden Kosten orientiert.

Bei dem Pflegetagegeld erhält der Versicherte ab Eintreten des Pflegefalls für jeden Tag einen zuvor festgelegten Betrag, ungeachtet der Art der Pflege. Der Betrag kann für einen pflegenden Angehörigen ebenso verwendet werden wie für einen professionellen Pflegedienst. Es gibt bei einigen Anbietern allerdings Unterschiede in der Höhe des ausgezahlten Geldes – für die häusliche Pflege gibt es weniger Geld als als für eine stationäre Pflege. Eine Erhöhung der Beiträge kann jederzeit auf Wunsch des Versicherten erfolgen, um die Höhe des täglich ausgezahlten Betrags im Pflegefall zu steigern. Jedoch kann auch das Versicherungsunternehmen die Beiträge erhöhen, falls dies wirtschaftlich erforderlich ist – ohne damit das tägliche Pflegegeld anzuheben. Die Unterbrechung der Beitragszahlungen ist meist nicht möglich – bei einer Kündigung verfallen die bis dahin gezahlten Beiträge.

Die Pflegerente ist an der Pflegestufe ausgerichtet, ungeachtet der Art der Pflege. Dabei bekommt der Versicherte im Pflegefall eine monatliche Rente in per Vertrag vereinbarter Höhe, die er nach freier Wahl für seine Pflege verwenden kann. Die Leistung kann durch Anhebung der Beiträge des Versicherten erhöht werden. Anders als bei der Pflegekostenversicherung und beim Pflegetagegeld bleiben hier die Beiträge von Seiten der Versicherer konstant. Bei der Pflegerentenversicherung gibt es die Möglichkeit von einmaligen Zahlungen ebenso wie Beitragsfreiheit bei Pflegebedürftigkeit. Eine Unterbrechung der Beitragszahlungen bedingt zwar geringe Leistungen im Pflegefall, aber nicht die Kündigung der Versicherung. Die von Lebensversicherungen angebotene Pflegerente ist zwar die teuerste Möglichkeit für private Pflegeversicherung im Test, sie gewährt jedoch eine gewisse Sicherheit bei unsicherem Einkommen des Versicherten.

Ein private Pflegeversicherung Test ist für jeden Einzelnen unabdingbar, um das für ihn passende Versicherungsmodell zu ermitteln.