Suche
Suche Menü

Versicherungen für Kinder – welche Policen wirklich sinnvoll sind

Health Care Assurance, Family And Children Life Insurance Medica

Die Familie hat Zuwachs bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Junge Eltern sind um das Wohl ihrer Kinder besonders besorgt. Versicherungen können ein Kind zwar nicht vor Krankheit und Unglücksfällen schützen, aber zumindest die finanziellen Folgen von Schicksalsschlägen abfedern. Nicht nur die Geburt eines Kindes sollte Anlass sein, die Versicherungsverträge zu überprüfen, sondern auch andere Veränderungen wie Volljährigkeit, Beendigung der Schulausbildung und Auszug aus dem Elternhaus.

Unbedingt beachten: Zweimonatsfrist bei privater Krankenversicherung

Sind beide Elternteile gesetzlich krankenversichert, kommen sie in den Genuss einer beitragsfreien Familienversicherung für die Kinder. Gleiches gilt, wenn entweder derjenige mit dem höheren Verdienst gesetzlich versichert ist oder wenn der geringer Verdienende in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist, das Einkommen des anderen Elternteils aber unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt. 2019 sind das 60.750 Euro im Jahr.

In allen anderen Fällen müssen Sie für das Kind eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen. Sehr wichtig ist die Einhaltung einer Frist von zwei Monaten ab Geburt. Nur wenn Sie innerhalb dieser Zeit die Versicherung bei Ihrer PKV beantragen, muss sie das Kind ohne Gesundheitsprüfung und ohne Wartezeit versichern – selbst wenn das Kind mit schweren Gesundheitsschäden zur Welt gekommen sein sollte. Das gilt zumindest, wenn der beantragte Versicherungsschutz den der Eltern nicht übersteigt. Kinder- und Jugendtarife sind übrigens in der PKV aus zwei Gründen recht günstig: Bis zum 21. Lebensjahr werden keine Altersrückstellungen gebildet, zweitens behandelt meist der Kinderarzt, sodass teure Facharztrechnungen selten sind.

Sind Kinder über die Familienversicherung der GKV krankenversichert, können Eltern für verschiedene Bereiche eine Krankenzusatzversicherung abschließen. Insbesondere für die Zahngesundheit kann sich eine solche Zusatzversicherung auszahlen. Reine „Zahnspangen-Tarife“ für Kieferorthopädie lohnen in der Regel nicht. Eine umfassendere Zusatzversicherung für die Zähne ist dagegen sinnvoll. Bei Urlaubsreisen ins Ausland – auch in die EU – sollte eine Reisekrankenversicherung unbedingt die Kinder einschließen. Hierfür gibt es günstige Familientarife.

Invalidität absichern

Ein Klassiker des deutschen Versicherungsmarkts ist die Unfallversicherung. Kindertarife enthalten speziell angepasste Leistungen, zum Beispiel für Vergiftungen, wenn das Kind versehentlich Spülmittel trinkt oder giftige Pflanzenteile isst. Die Versicherung einer Kapitalzahlung oder Rente für den Fall, dass ein dauerhafter Gesundheitsschaden verbleibt, ist an sich eine gute Idee. Allerdings ist die Unfallversicherung nicht das optimale Instrument. Die Mehrzahl der Invaliditätsfälle bei Kindern wird nämlich nicht durch einen Unfall, sondern durch Krankheit ausgelöst. Eine Kinder-Invaliditätsversicherung ist deshalb die bessere Wahl. Sie kann später durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgelöst werden.

Haftpflichtversicherung über die Eltern

Ab dem 7. Lebensjahr kommt – neben der möglichen Haftung der Eltern für eine Verletzung der Aufsichtspflicht – eine eigenständige Haftung der Kinder für angerichtete Schäden in Betracht, wenn sie die nötige Einsicht in ihr Handeln hatten. Solche Schäden sowie die Abwehr unbegründeter Ansprüche sind in der Familien-Haftpflichtversicherung der Eltern enthalten, solange die Kinder unverheiratet sind und sich in einer an die Schule anschließenden Berufsausbildung oder einem Studium befinden – auch nach Volljährigkeit. Die Privathaftpflichtversicherung ist zwar keine Pflichtversicherung, sollte aber in keiner Familie fehlen. Eine Hausratversicherung brauchen Kinder erst, wenn sie einen eigenen Hausstand gründen. Die Studentenbude mit Gemeinschaftsküche ist üblicherweise über die Eltern versichert.

Bild: Bigstockphoto.com / Chinnapong