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So unterscheiden sich Hausrat- und Haftpflichtversicherung

Hausrat- und Haftpflichtversicherung sind keine Alternativen, sondern ergänzen sich zu einem kompletten Versicherungsschutz für den privaten Haushalt. Sie werden deshalb von den meisten Versicherern auch als Kombi-Police angeboten, bleiben aber rechtlich selbstständige Verträge. Während die Hausratversicherung eine Sachversicherung für den Hausrat gegen bestimmte, ausdrücklich benannte Gefahren ist, zählt die Haftpflichtversicherung zu den Vermögensversicherungen. Sie schützt den Kunden gegen Zugriff Dritter auf sein Vermögen wegen Schadensersatzansprüchen.

Welche Versicherung ist wichtiger?

Das kommt auch auf die Lebenssituation an. Ein Student, der am Studienort eine eigene „Bude“ bewohnt, ist zwar in der Regel noch über seine Eltern haftpflichtversichert, hat durch sie aber keinen Hausrat-Versicherungsschutz und sollte deshalb dafür einen eigenen Vertrag abschließen. Gehen wir aber davon aus, dass beide Versicherungen grundsätzlich sinnvoll sind, weil keine anderweitige Deckung besteht, sollte der mögliche Schadensumfang das Entscheidungskriterium sein. In der Hausratversicherung geht es um eine begrenzte Summe, nämlich den Wert des Hausrats, also ihre eigenen Einrichtungsgegenstände und Wertsachen. Das können selbst bei kleinen Wohnungen im Totalschadenfall einige zehntausend Euro sein.

Versichert werden können dabei nur bewegliche Gegenstände. Möchte ein Wohnungseigentümer beispielsweise seinen Parkettboden versichern, muss er auf eine Wohngebäudeversicherung zurückgreifen. Ein auf Parkett gelegter Teppich fällt wiederum in den Bereich der Hausratversicherung. Verursacht ein Mieter einen Schaden an der Mietwohnung, also am Eigentum des Vermieters, übernimmt die Kosten für die Reparatur nicht die Hausrat-, sondern die Haftpflichtversicherung des Mieters.

Denn die Haftpflichtversicherung schützt vor Ansprüchen zu Schäden, die Sie dem Eigentum anderer Personen oder den Personen selbst zufügen. Solche Ansprüche können theoretisch in unbegrenzter Höhe gestellt werden, das gesamte vorhandene Vermögen und alle Einkünfte in der Zukunft umfassen. Dafür stellt der Versicherer eine Deckungssumme in Millionenhöhe zur Verfügung. Der Schadenfall ist nicht nur Theorie – bereits eine kleine Nachlässigkeit kann den Ruin für den Rest des Lebens bedeuten. Eine Haftpflichtversicherung wird im Test von Verbraucherschützern deshalb zu Recht als wichtiger eingestuft als die Hausratversicherung. Sie gilt gemeinhin als wichtigste Versicherung überhaupt. Als Single-Police ist sie in einfacher Form schon für Jahresbeiträge um fünfzig Euro erhältlich.

Hausratversicherungen bezahlbar gestalten

Sie können es sich nicht leisten, neben der Haftpflichtversicherung noch eine Hausratversicherung abzuschließen? Vielleicht können Sie es sich nicht leisten, keine Versicherung zu haben. Gerade bei knapper Kasse sollten Sie ein großes Risiko durch geringe, kalkulierbare Kosten ersetzen. Verzichten Sie auf unnötige Extras und vereinbaren Sie eine Selbstbeteiligung. Sie bleiben vor existenzbedrohenden Schäden geschützt, ersparen dem Versicherer aber den Kleinkram, der mit überproportionalen Verwaltungskosten verbunden ist. Diesen Vorteil gibt er an den Kunden als Beitragsnachlass weiter.

Bild: Bigstockphoto.com / magann